Sommermärchen auf em Lausebuckel

 

Ein Hauch von Woodstock-Feeling schwebte am vergangenen Wochenende über dem „Lausenberg“ in Rinschheim, wo bei wahrem Kaiserwetter über zwei Tage eine musikgeschwängerte Punktwolke über dem Freizeitareal „Limesanlage“ stand und in dem unbegrenzten Konzertraum Natur eine mitreißende Begeisterung in geradezu phänomenaler Atmosphäre entstand. Über 1.000 Festival-Freunde bevölkerten am Samstagabend das einzigartige Naturareal, gemeinsam feierten drei Generationen ein in weiter Umgebung wohl einmaliges Benefiz-Konzert. Das sicher nicht gerade alltägliche ja geradezu untypische Konzept des gemeinnützigen Vereins „HELP! Sommermärchen-Team“ ging voll auf, die Erwartungen der Organisatoren wurden übertroffen, bei toller Musik in einzigartiger Umgebung verlief das 24-Stunden-Open-Air-Event locker und stimmungsvoll, erfreulicherweise auch ohne jedwede bei solchen Events leider oft zu verzeichnenden Exzesse oder Randalen. Gerade auch diesen Aspekt unterstrichen die Verantwortlichen bei ihrem spontanen ersten Resümee zu dieser sicher experimentellen Premiere. Nicht minder positiv fiel das Fazit der Bands aus, denen die Organisatoren dankten für einen an den Vorgaben orientieren reibungslosen Programmverlauf.

 

Der jungen Band „Until Riot“ aus Unterschefflenz gelang ein perfekter Opener, mit ihrem Punk-Rock brachte sie die Stimmung bei den Gästen vom Stand weg in Wallung. Große Zustimmung fand die sehr ansprechende kontrastierende Unterhaltungsmusik in der Bandbreite von Klassik bis Pop von „Akkordeana & Hammersbold“ im Anschluss daran. Mit Cover-Rock brachten „Dirty 30’s“ (Osterburken) die Festival-Freaks schnell auf eine höhere Stufe an Betriebstemperatur. Locker aber richtig aufheizend anschließend der Crossover-Rock von „Attic Racket“ (Bofsheim).

Bis zum Siedepunkt führten mit Classic-Rock der 70/80/90-er Jahre „Black Shuck“ (Walldürn) ihre Fans. Auf eine deutlich härtere Gangart für die harten Jungs schlug danach die Gruppe „Bullets“ mit ihren mitreißendem Metal Rock-Darbietungen ein. Zu einem lang anhaltenden Ausklang des ersten Festival-Tages, bis etwa 3,45 Uhr war wirklich voll „music in the air“, schaltete „Hammers Bold“ (Osterburken) einen kleinen Gang zurück, begeisterte mit Cover-Rock aus den 60/70/80-ern und ließ bei Musik im „All-right-now-style“ etwas Entspannung aufkommen. Mit Musik und Unterhaltung bei Lagerfeuer-Romantik, zahlreiche Festival-Besucher nutzten die tolle Witterung zum Campen rund um das Areal, wurde danach die Zeitspanne bis zum sonntäglichen Auftakt überbrückt.

Herrlicher Sonnenschein sorgte auch Sonntagfrüh wieder sofort für eine begeisternde Atmosphäre. Das Frühstück in freier Natur lockte und die begeisternde Musik der beiden Gitarre-Akrobaten von „Café del Mundo“ dazu machte dieses zu einem wohl unvergesslichen Erlebnis. Die begleitende Erklärung der Hintergründe der einzelnen Melodien erhöhte für die begeisterten Festivalgäste den Genuss der musikalischen Reise zu den Ursprüngen von Flamenco und Tango nach Andalusien, Spanien oder Argentinien mit meisterlich dargebotenen Klängen der Flamenco-Gitarren durch Jan Pascal und Alex-ander Kilian – honoriert durch großen anhaltenden Beifall. Nach einigen überzeugenden Lieddarbietungen von Alexa Graser (Altheim) nahm „Nazca“ (Hardheim) mit groovigem, souligem selbstgemachtem Rock die Festivalbesucher nochmals intensiv mit und sorgte für einen umjubelten klangvollen musikalischen Programmschlusspunkt.

Unter den vielen Festivalgästen beehrten diesen Benefiz-Event u.a. auch MdB Alois Gerig, Landrat Dr. Achim Brötel und Bürgermeister Roland Burger mit ihrem Besuch. MdB Alois Gerig als Schirmherr des „HELP! Festival 2017“ zollte Dank und Anerkennung für das langjährige beachtliche Engagement der Initiatoren für die „gute Sache“ und die immer neuen Ideen dabei. Sein Dank galt auch dem Duo „Café del Mundo“, dessen Auftritt so quasi als Zwischenstopp bei diesem Festival während einer Deutschlandtournee keine Selbstverständlichkeit sei. Anerkennende Worte fand er für alle Mitwirkenden und vor allem das "HELP!Team", dem er weiterhin im Interesse der Hilfsbedürftigen viel Erfolg und nie erlahmendes Engagement wünschte. Umfassenden Dank im Namen des Veranstalters „HELP! Sommermärchen-Team“ formulierte Thilo Jaufmann an den Schirmherrn Alois Gerig, die ausnahmslos ohne Gage auftretenden Bands und Interpreten, die Ortschaftsverwaltung und Bevölkerung Rinschheims für die Unterstützung und überreichte allen Erinnerungspräsente an dieses einmalige Event. Weiter dankte er allen Sponsoren und deren Unterstützung bei Aufbau, Technik, Sound und Licht und den zahlreichen Helfer bei Organisation und Abwicklung und betonte, dass ohne solch beispielsloses Zusammenspiel vieler Kräfte ein solches Event nicht zu stemmen wäre. Mit einem Danke an die Besucher und einem „Auf Wiedersehen beim nächsten Benefiz-Festival“ klang ein außergewöhnliches Festival-Erlebnis offiziell aus. jm